Was machen 18 Tischtennisspieler und Spielerinnen, die eigentlich schon die Ballmaschinen vor dem Herren sind und kaum einen Gegner fürchten? Genau, sie fahren ins Trainingslager um die perfekte Symbiose aus Eleganz und Geschwindigkeit zu werden.

Und so machten sich 2 Frauen und 16 Männer aus der großen Tischtennisabteilung des TV Apen mit vier Autos auf den Weg in die Deutsche Tischtennis Hochburg Düsseldorf um sich in der dort ansässigen Tischtennisschule bei Borussia Düsseldorf den letzten Schliff zu holen. Altersgrenze? Gibt es im Tischtennis nicht. Zwischen 16 Jahren (Peer) und 59 Jahren (Wilhelm - ja, ich weiß er sieht älter aus *grins*) war alles vertreten. Und die beiden bildeten sogar ein Zimmerpärchen. Ich glaube Peer hat in diesen drei Tagen mehr fürs Leben gelernt als in den 16 Jahren zuvor ;-)

Als uns gleich nach der Ankunft in Düsseldorf die Nummer zwei im Deutschen Tischtennis, Christian Süß, über den Weg lief dachten natürlich alle das gleiche: OPFER!

Nachdem die Zimmer bezogen wurden ging es gleich zum ersten Training. Jeder an eine Platte, Ball unter den Tisch und los. . . Denkste! Warmlaufen war angesagt. Das hat in Apen beim Tischtennis wohl noch nie jemand gemacht. Danach erst einmal Aufwärmspiele und dann mussten die Platten erst noch aufgebaut werden. Auch das war für den Einen oder Anderen von uns eine ganz neue Erfahrung ;-)

Endlich an der Platte wurde einigen von uns dann auch mal aufgezeigt, dass man beim Tischtennis ruhig mal ins schwitzen kommen kann. Beinarbeit war das Stichwort. Als dann der ein oder andere Ball nicht auf der Platte landete gab es dafür natürlich nur eine Begründung: falsches Schlägermaterial. Und so war Wilhelm der Erste, der sich zusammen mit einem Trainer auf den Weg in den angrenzenden Schöller+Micke Laden, einen Tischtennisfachgeschäft, machte. Er sollte nicht der letzte gewesen sein. Zum Glück gab es zwanzig Prozent Rabatt für alle, sonst hätten einige ehrgeizige Neubauprojekte wohl demnächst wieder im Schaukasten der Bank gehangen.

Nachdem am Freitag das erste Training um 17:30 Uhr endete, ging es zum essen. Aber bereits um 20:00 Uhr stand die nächste Einheit auf dem Programm und so wurde bis 22:00 Uhr weiter „gebolzt“.

Zwischendurch wagte man immer mal ein Blick in die andere Hallenhälfte wo neben dem bereits genannten Christian Süß noch zwei Damen der chinesischen Nationalmannschaft und ein kroatischer Nationalspieler trainierten. Und wieder sah man, dass alle von uns Apern das Gleiche dachten: OPFER!

Abends zog dann eine kleine Truppe zum ersten Mal ins „Dorf“, also ins Düsseldorf, nur um mal kurz die Lage zu sondieren und die Wertigkeit des Altbiers für den Rest der Truppe zu überprüfen. Wir haben uns also quasi geopfert um nicht die ganze Truppe ins Verderben rennen zu lassen, falls mit dem Bier was nicht stimmen sollte. War aber in Ordnung, das süffige Gebräu.

Während dessen lernten die zurückgebliebenen eine ganz neue Version des Spiels 17 UND 4 kennen. Es bleibt jedem selbst überlassen sich einen Reim darauf zu machen, warum Norbert jetzt „Mister 17 MAL 4“ heißt. Auch sein zweiter Spitzname - „Mister Melitta“ - könnte mit einem kleinen Missgeschick, dieses Mal an einer Kaffeemaschine zu tun gehabt haben. Ich will es mal so ausdrücken: Einen Reisebus bekommt man auch nicht unbedingt in einen Fahrradständer eingeparkt. Aber gut, man kann sich ja mal verschätzen ;-) Nachdem dann die letzten Nachtschwärmer um 2:30 Uhr im Bett lagen, träumten alle schon von der nächsten Einheit.

Am nächsten Morgen war Trainingsbeginn um 9:30 Uhr und wir bekamen Besuch. Da sich dieser aber nicht vorstellte, dachten einige es wäre der Hausmeister und als dieser fragte ob wir noch was wissen wollen, fragte René auch wie selbstverständlich wo man sich denn am nächsten Tag wohl duschen könne, da ja die Zimmer schon um 9:00 Uhr geräumt werden müssten. Leider handelte es sich bei dem guten Mann jedoch um den Trainer der Deutschen Tischtennisnationalmannschaft. Manchmal läuft eben nicht alles mit. Aber Rene´s Frage konnte er beantworten ;-)

Der Trainingstag war wieder anstrengend aber einige „Super Burner“ unter uns buchten doch tatsächlich noch kostenpflichtiges Einzeltraining. Möglicherweise mit der Folge, dass man wieder im Schöller+Micke Shop landete um etwas am Material nachzubessern ;-) Wie war noch mal mal der Spruch mit dem Bauern, der nicht schwimmen konnte? Da war doch auch die Badehose schuld oder ;-( Verdammt!

Am Nachmittag wurden dann noch die Videoaufnahmen eines jeden Spielers analysiert. Überall gab es ein paar Tipps und ein paar Anmerkungen. Das heißt, fast überall. Schliepie erntete nur ein Grinsen und ein „Tja... klappt ja“ von dem jeweiligen Trainer. Und auch sein Schläger, der auf ganz individuelle Weise mit einem Messer an gewissen Stellen nachbearbeitet wurde, erntete Kopfschütteln. Schliepie war es egal, denn er wusste, nur noch ein paar Stunden, dann sind wir endlich wieder „normale Leute“. Gemeint war damit das Abendprogramm mit anstehendem Bierkonsum.

Zuerst Sportschau gucken mit möglicherweise einem kleinen Bierchen dabei, denn Schliepie meinte wir wären alle leicht „unterhopft“. Anschließend gepflegt zwei Stunden dummes Zeug reden und dann, um 22:00 Uhr mit 15 Leuten ab in die Altstadt. Das war der Plan. Und wenn Aper etwas planen, dann wird das auch umgesetzt.

Freunde, ich will hier nicht ins Detail gehen aber wir hatten einen Mordsspaß, waren extrem textsicher in der Diskothek „Ballermann 6“ (egal ob wir nach „Amsterdam“ wollten oder Mickie Krause gewisse Oberweiten sehen wollte) und einige waren am Ende, um es mit Schliepies Worten auszudrücken: „Rund wie ein Buslenker“. Also zum Abschluss nur noch schnell ne Currywurst auf die Faust und ab zurück mit dem Taxi ins Internat. Doch auch hier war Vorsicht geboten, denn als im letzten Jahr unsere Trainingskollegen aus Hannover ebenfalls zurück wollten und dem Taxifahrer - möglicherweise nicht mehr ganz nüchtern - ins Ohr hauchten: „wir müssen zu Borussia“, war der Fahrer auf dem Weg nach Dortmund und die mittlerweile eingeschlafenen Fahrgäste bemerkten den Faux pas erst nach einer halben Stunde. Apern passiert so etwas natürlich nicht!

Der nächste Tag begann nach viereinhalb Stunden Schlaf dann aber doch etwas stur. Hier jetzt ein Originalmitschnitt aus dem Zimmer Hinrichs/Janßen am nächsten Morgen um 8:00 Uhr:

  • Guten morgen, Guten morgen, Guten morgen Sonnenschein (Matthias sein Wecker)
  • „Ooaahhhh . . . . Scheiße . . . . boah . . . . dröhnt mir der Helm (Matthias)
  • Puh . . . so ganz gerade stehe ich nicht auf den Beinen . . . wo sind den die Aspirin (Sven)
  • Alter . . . ich kann heute nicht spielen . . . ich sehe den Ball ja nicht Mal (Matthias)

So ging es dann noch eine Weile weiter und ein Blick in die Gesichter unserer Mitstreiter, die sich nach und nach in der Halle einfanden, sagte uns, wir sind nicht allein. Na ja, außer Schliepie. Der war schon wieder fit. Als dann in die ersten Brausetabletten in die Wasserflaschen geworfen wurden, wagte der Autor dieses Berichtes zu bezweifeln, dass es sich hier um Sportgetränke gehalten hat. Und es waren einige Brausetabletten im Umlauf ;-)

Trotzdem schafften es zwei Spieler des TV Apen von 35 Spielern insgesamt, die am Abschlussturnier teilnahmen, in die Runde der letzten vier einzuziehen. Norbert und Christian verpassten beide relativ knapp das Finale, in dem sie gegen zwei Bezirksliga-Spieler verloren und teilten sich am Ende den dritten Platz.

Nach einem guten Mittagessen ging es dann auf den Heimweg und spätestens beim Abschluss-Kaffee an der Raststätte Ems-Vechte war wohl dem Einen oder Anderen klar, dass das nicht das letzte Trainingslager war.

Bleibt nur abzuwarten, was es gebracht hat...

Die Bilder zur Fahrt findet ihr hier: Klick!

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