Erneut mit reichlich Personalsorgen belastet musste sich das Aper Trainergespann einige schlaflose Nächte lang mit der Aufstellung für dieses wichtige Match quälen. Scheinbar fand man die richtige Lösung. Dem fahrigen Beginn des Spiels konnte man entnehmen, dass sich beide Mannschaften der Bedeutung des Spiels bewusst waren. Reichlich Fehler führten schon in der ersten Viertelstunde zu vielen Chancen auf beiden Seiten. Doch genauso fahrlässig wie diese entstanden, wurden sie auch ausgelassen.
Nach 15 Minuten springt die Aper Bank und das Fan-Gefolge jubelnd auf: Jannes Lind wird vorzüglich freigespielt, zieht in den Sechzehner und versenkt das Leder eiskalt in die Maschen des Gastgebergehäuses. In der Folge spielten die Aper immer mutiger auf, als wären sich die Jungs ihrer eigenen Stärken wieder bewusst geworden. Zwar bleibt Westerstede offensiv weiter gefährlich, doch gleiches gilt für die Aper und diese wissen ihre Gefahr im Gegensatz zu den Kreisstädtern auch in Zählbares umzumünzen: In der 33. Minute ist es erneut Jannes Lind, der ins Gastgebergehäuse einnetzen kann und nur 6 Minuten später wird selbiger im Sechzehner derart unsanft von den Beinen geholt, dass dem guten Schiedsrichter Günther Schmidt gar keine andere Wahl bleibt, als auf den Punkt zu zeigen. Den fälligen Strafstoß weiß Kapitän Alex Schmidt sicher zu verwandeln und weitere 8 Minuten später ist es erneut Alex, der den viel umjubelten 4:0 Halbzeitstand herstellen kann.
Nach der Halbzeit ist der Jubelfußball des ersten Durchgangs dann erst mal Geschichte: Apen muss nicht mehr, Westerstede bekommt keine Überlegenheit auf den Platz und so plänkelt die 2. Halbzeit - zur Zufriedenheit der Gäste - knappe 20 Minuten vor sich hin, bevor Apen dann sogar durch Alush Jakupi auf 5:0 erhöhen kann. Kurz darauf scheint die Aper Elf dann gedanklich bereis in der Saloniki-Getränkekarte versunken sein, so dass Westerstede erstmals jubeln darf. Nach dem 1:5 geht dann Alush Jakupi mit einer gelb/roten Karte frühzeitig duschen, doch auch mit 10 Mann bleibt Apen in seinen Kontern immer gefährlich und kommt durch den eingewechselten Torben Wittenberg in der 80. Minute zum 6:1. Das Westersteder 6:2 in der 92. Minute geht dann bereits im Aper Jubel über den Schlusspfiff unter.
Eine ganz starke Phase von 25 Minuten in der ersten Halbzeit reichte heute auf Aper Seite aus, um den entscheidenden Unterschied zu machen und alle Signale frühzeitig auf Sieg zu stellen. Somit ist der Sieg in jedem Fall verdient, auch wenn bei etwas weniger gnadenloser Aper Chancenausnutzung ein aus Westersteder Sicht erträglicheres Ergebnis möglich gewesen wäre.
Entsprechend groß war die Erleichterung bei allen Anwesenden. Diese Mannschaft hat sich noch lange nicht abgeschrieben! In den verbleibenden 8 Spielen wird die Elf von Marc Stoyke und Jens Korinth alles geben, um den Klassenerhalt in der 1. Kreisklasse zu schaffen. Und spätestens seit heute wissen auch alle Beteiligten wieder, dass man das Zeug dazu hat!