Durch die Coronakrise steht der gesamte Fußballamateurbereich derzeit still. Die Rasenplätze werden nicht bespielt. Hat unser Platzwart Schweer Meyer deshalb nun eigentlich viel weniger zu tun? Er stellt sich den Fragen der NWZ.

Im Normalfall ist der Spielplan im Fußballamateurbereich im Monat April vollgestopft mit Spielterminen. Die jeweilige Saison bewegt sich auf die Zielgeraden zu und Nachholspiele aufgrund von wetterbedingten Platzsperrungen aus den Wintermonaten warten auf ihre Austragung. Doch im Frühjahr 2020 steht die Saison aufgrund der Coronakrise still. Kein rundes Leder rollt mehr über das Grün. Wann ein Trainingsbetrieb auf den Rasenplätzen wieder aufgenommen werden kann ist kaum absehbar. Was bedeutet dies für die Pfleger der Plätze? Wie erleben sie die Coronakrise und vor allem, haben sie überhaupt noch etwas zu tun?

Unsere gute Seele des Festungsstadions Schweer Meyer berichtet in der heutigen Ausgabe der NWZ, dass die Coronakrise seine Arbeit auf dem Sportplatz nicht wirklich durcheinander wirbelt. „Wenn wir es positiv sehen wollen, dann kann man natürlich sagen, dass sich der Platz jetzt erholt“, scherzt der Aper Greenkeeper, berichtet aber das der Platz diese Pause eigentlich gar nicht nötig hätte: „Wir hatten einen sehr milden Winter, wodurch der Platz nicht wirklich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zudem wollen wir doch alle, dass hier so schnell wie möglich wieder Fußball gespielt werden kann.“

Außerdem befindet sich der Platz im Aper Festungsstadion bereits in einem sehr guten Zustand. Meyer erklärt, dass es im Frühling allgemein eher ruhiger für ihn zuginge. „Die intensive Rasenpflege findet im Sommer statt. Im Frühjahr wird der Platz zweimal pro Woche gemäht. Die Kanten müssen extra geschnitten werden. Zudem dünge ich den Platz, damit er dann bis zum Sommer richtig schön dicht wird und sich wie ein Teppich anfühlt. Sonst geht es eher darum, Arbeiten um den Platz herum zu erledigen. Ob nun ein Spielbetrieb herrscht oder nicht, spielt dabei keine Rolle“, so Meyer. Lediglich das Kreiden der Spielfeldlinien würde aktuell wegfallen. Doch wird der Platz im nassen Winter nicht stark beschädigt? „Ja, natürlich. Aber deshalb gibt es ja auch die wetterbedingten Sperrungen. Aber dies bedeutet für mich keine höhere Arbeitsbelastung. Auf einem nassen Rasen kann man keine Arbeiten vollbringen“, erklärt der ehemalige Inhaber einer Baumschule.

Trotz dessen, dass die meiste Arbeit im Sommer erledigt wird, nutzte Meyer die Ruhepause und das passende Wetter, um den Aper Platz bereits gründlich zu striegeln. „Dadurch lockere ich den Rasen und verhindere eine Unkrautbildung“, erklärt der Profi, der diese Arbeit sonst eher erst nach Saisonende schafft. Nun ist aber die Zeit aufgrund des fehlenden Spielbetriebs bereits da. Als langjähriger Golfspieler nimmt Meyer sich die Rasenpflege der Golfplätze als Vorbild für das Aper Grün. „Im Juni werde ich den Platz aerifizieren, also auflockern. Dadurch wird der Rasen gelüftet und fängt wieder an aktiv zu werden. Zudem kommt Kalkmergel und Quarzsand in den Platz. Damit er für die neue Saison perfekt präpariert ist“, fachsimpelt Schweer Meyer. Ähnlich wird es auch auf den Golfanlagen gemacht. Meyer, gibt somit trotz der Coronapause und der damit verbundenen Ruhepause für den Platz alles, damit der Rasen für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs am Tag X perfekt ist.

Uns als Verein bleibt an der Stelle nur Danke zu sagen. Wir können uns glücklich schätzen, einen derart emsigen Platzwart in unseren Reihen zu wissen.

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