Der Herbst stand für unsere Läufer ganz im Zeichen der etwas längeren Distanzen. Kurz gesagt, es war MARATHON-TIME! Mit Tom-Ole, Bodo und Sven hatten sich gleich drei Läufer des TV unabhängig voneinander für diese Wettkampfstrecke entschieden.

Jeder mit ganz persönlichen Zielen, jeder in einer anderen Stadt und jeder mit einer unterschiedlichen Herangehensweise. Nur eines einte dabei alle Drei: Am Tag X waren 42,195 KM zu laufen bevor der Zielstrich zu sehen war. Den Anfang machte Sven. Als Laufveteran der Drei wagte er sich nach 11 Jahren Abstinenz wieder auf die Marathonstrecke. Als Stadt war Münster ausgewählt worden. Schnelle Strecke, nicht so weit weg und Freunde, bei denen man übernachten kann. Perfekt!

Vor elf Jahren war es der Marathon in Berlin gewesen, auf dem auch die persönliche Bestzeit von 3:12 Stunden aufgestellt wurde und die bis heute Bestand hat. Das Toppen der eigenen Bestzeit war Utopie, schließlich ist Sven jetzt 11 Jahre älter. Das Ziel war trotzdem klar definiert: Diszipliniert arbeiten, den alten Trainer wieder aktivieren eine Zeit von unter 3:30 Stunden laufen. Als erstes wurde also der alte Lauftrainer – Piet Könnecke von gotorun aus Berlin – kontaktiert und dieser freute sich gleich wieder auf die gemeinsame Zusammenarbeit. Dann wurde direkt eine Ernährungsstrategie festgelegt, die überwiegend daraus bestand weniger Alkohol am Wochenende zu konsumieren. Beide Maßnahmen und die perfekten Bedingungen am Wettkampftag (12 Grad und bewölkt, durchgehende Fahrradbegleitung durch seinen Kumpel Daniel) ließen am Ende eine 3:24:40 Stunden auf der Uhr aufleuchten. Erschöpft aber glücklich und mit einem breiten Grinsen im Gesicht genoss er dann die Massage unter der Münsteraner Sonne und den folgenden Kommentar seines Trainers: „Lieber Sven, ich bin wahnsinnig stolz auf dich. Ich habe mich sehr gefreut, als Du Dich vor einigen Monaten mit Deinem Projekt gemeldet hast. Ich war und bin sehr angetan von Deiner Leidenschaft und Deiner Disziplin. Das macht es einfach und vor allem macht es sehr viel Freude und Spaß, mit Dir zu arbeiten. Piet

Der nächste Marathonläufer war ein Debütant und schlappe 27 Jahre jünger als Sven. Tom-Ole machte sich auf, um die schnellste Marathonstrecke der Welt zu bezwingen. Berlin hatte er sich für seinen ersten Marathon ausgewählt und schnell sollte es sein. Nicht weniger als 3:10:00 Stunden Minuten hatte er sich vorgenommen. Für alle, die sich darunter nicht so viel vorstellen können: Tom-Ole musste dafür 14 Km/h laufen und zwar über die gesamten 42,195 Kilometer. Aber das laufen liegt bei Tom-Ole auch in der Familie, denn sein Cousin Kyle Wyatt aus Toronto war ebenfalls am Start. Nicht einfach nur um anzukommen. Der von Nike gesponserte Läufer wollte die Olympianorm für Tokio schaffen. Während es die Weltspitze noch schaffte das Rennen mit komplett trockenen Bedingungen zu beenden - wobei der Weltrekord nur um 2 Sekunden verpasst wurde - hatten Tom-Ole und weitere 40.000 Teilnehmende leider das Pech, dass im Laufe des Rennens der Regen einsetzte. Ab KM 17 wurde es für Tom-Ole nass und damit auch kalt. Zwar war er trotzdem noch lange auf Kurs, was seine geplante Zeit angeht aber das Wetter und die Tatsache, dass er lernen musste, dass ein Marathon erst so richtig bei KM 30 losgeht, ließ ihn dann noch leicht einbrechen. Am Ende stand aber eine Zeit von unglaublichen 3:16:00 Stunden und ein sagenhafter 7. Platz in seiner Altersklasse. Unglaublich!

Bodo war der Dritte im Bunde. Frankfurt City war sein ausgewähltes Terrain für Heldentaten! Bodo hatte in diesem Jahr schon ein unglaubliches Pensum abgespult. Unter anderem ist er mit Sven zusammen die Mecklenburger Seerundfahrt gefahren (300 KM auf dem Rad am Stück), den Marathon in Sevilla gelaufen und hatte seine erste Mitteldistanz im Triathlon (1,9 KM Schwimmen/90 KM Radfahren/21,0975 KM Laufen) gefinisht. Nun sollte der Frankfurt Marathon der krönende Abschluss sein, in dem er erstmals eine Zeit unter 4 Stunden erreichte. Bodo hatte sich hierzu auch auf neue Wege begeben und sich extra einen Trainer genommen. Tja, und was sollen wir sagen, auch Bodo erreichte sein Ziel. 3:58:00 Stunden hieß es am Ende. Wie man nach so einer kräftezerrenden Saison überhaupt noch einen Marathon laufen kann ohne sich zu verletzten ist uns allen ein Rätsel aber dann noch eine Bestzeit aufzustellen, dass verdient erst recht Respekt!

Neben der Tatsache, dass alle die gleiche Distanz gelaufen waren hatten sie noch eines gemeinsam. Es war dieses Gefühl, dass sich einem Kilometer vor dem Ziel einstellt, und es einem schwer macht noch zu atmen. Eine Art Kloß im Hals, der sich erst auf den letzten 200 Metern wieder zurückzieht und den kleinen Tränchen Platz macht, die auf der Ziellinie kurz die Augen anfeuchten. Dieser Moment, wenn man realisiert, dass man total am Ende ist aber auch das Ziel erreicht hat, für das man 12-16 Wochen so hart gearbeitet hat. Wer sich jetzt animiert fühlt auch mal einen Marathon zu laufen, der darf sich uns gerne anschließen. Im April 2020 startet eine größere Gruppe beim Hamburg Marathon.

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